SRH Bildung – Marktumfeld 2021
Fachschulen und Schulen
Bedeutende Einflussfaktoren auf den Bildungsmarkt und damit das Handlungsfeld der SRH sind der demografische Wandel und die sich mit ihm einhergehend verringernde Zahl an Schulabgänger:innen und -absolvent:innen. Während im Jahr 2020 758.000 Schüler:innen ihre Laufbahn beendeten, wird es bis zum Jahr 2026 eine jährliche Verringerung auf 733.000 Absolvent:innen im Jahr 2026 geben. Im Anschluss steigen die Absolventenzahlen bis zum Jahr 2035 kontinuierlich wieder auf 861.000. Insbesondere die zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen, aber auch die weiterhin ausgeprägte Zuwanderung (nicht nur in Folge der Flüchtlingsbewegungen) beeinflussen maßgeblich diese vorgelegte Vorausberechnung und führen zu einem starken Anstieg der Schülerzahlen. Die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger liegt dann zwar über dem Wert von 2020, aber noch deutlich unter den Abgängerzahlen früherer Jahre (2000: 933.000).
Dem steht ein stabiler Trend zu höheren Bildungsabschlüssen gegenüber, aus dem sich ein immer größerer Wettbewerb zwischen Hochschulen und Fachschulen bzw. dualer Berufsausbildung um studienberechtigte Absolvent:innen entwickelt. Trotz diesen Entwicklungen ist die Zahl der Anfänger:innen in den schulischen Berufsausbildungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen von 2005 bis 2020 um 35,6% gestiegen, 2020 begannen knapp 194.000 Personen die schulische Ausbildung in den genannten Feldern. Die SRH bewegt sich demnach in einem starken Marktsegment. Zudem begegnet die SRH Fachschulen GmbH dem Trend zu höheren Schul- und Berufsabschlüssen und dem damit verbundenen Risiko für Fachschulen im Allgemeinen mit der Weiterentwicklung und dem Ausbau des ausbildungsintegrierenden Studienganges in Zusammenarbeit mit der SRH Hochschule für Gesundheit GmbH in Gera. Darüber hinaus findet eine Verstärkung von Kooperationen, vor allem mit Hochschulen im SRH Konzernverbund, aber auch mit externen Institutionen statt. Dies sichert der SRH Fachschulen GmbH in ihren Fachgebieten Gesundheit, IT und Medien sowie Soziales eine größtmögliche Zukunftsausrichtung wie auch -absicherung und stärkt den Konzernverbund.
Die Schülerzahl in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt im Schuljahr 2021/2022 nahezu unverändert. An allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie an Schulen des Gesundheitswesens werden rund 10,9 Millionen Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Während die Schülerzahl an allgemeinbildenden Schulen um 0,7 Prozent leicht gestiegen ist, ging die Schülerzahl an beruflichen Schulen um 1,7 Prozent zurück.
In Deutschland steigt die Zahl privater Schulen seit vielen Jahren kontinuierlich an und liegt nun bei 5.855 Schulen im Schuljahr 2020/2021. Jeder elfte Schüler (1,0 Millionen Kinder und Jugendliche) besucht im Schuljahr 2019/20 eine Privatschule. Je nach Bundesland variieren die Anteile von Privatschülern. Sachsen liegt mit 14,7 Prozent an der Spitze. An den privaten allgemeinbildenden Schulen lernt der größte Teil (35,1 Prozent) in Gymnasien, gefolgt von Grundschulen (13,4 Prozent) und Realschulen (12,2 Prozent). An privaten beruflichen Schulen werden die meisten Schüler an Berufsfachschulen (42,4 Prozent) unterrichtet, gefolgt von Fachschulen (25,9 Prozent).
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland gut 582.400 Schüler/innen mit sonderpädagogischer Förderung unterrichtet. Davon entfielen 228.100 (39,2 %) auf den Förderschwerpunkt Lernen und 354.300 (60,8 %) auf sonstige Förderschwerpunkte (einschließlich Schulen für Kranke). Neben dem Schwerpunkt Lernen waren geistige Entwicklung, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung die am stärksten vertretenen Förderschwerpunkte, wobei für den letztgenannten Schwerpunkt seit 2011 ein Anstieg von 58,4 % der Schüler/innen bzw. eine Erhöhung des Anteils von 13,4 % auf 17,8 % an allen Schüler/innen mit sonderpädagogischer Förderung festzustellen ist.
Berufliche Rehabilitation
Die Anbieter Beruflicher Rehabilitation sorgen dafür, dass Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlichen Einschränkungen am Arbeitsleben teilhaben können. Zum Angebot gehören Berufsausbildungen sowie Maßnahmen, um Menschen nach Unfall oder psychischer) Erkrankung im Arbeitsleben zu halten oder sie beim Wiedereinstieg zu unterstützen. Die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben werden in Deutschland von Rehabilitationsträgern finanziert: dies sind die Agenturen für Arbeit und Jobcenter, die Deutsche Rentenversicherung sowie die Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen.
Die Budgets der Reha-Träger und die Nachfrage in der Beruflichen Rehabilitation sind 2021 auf einem stabilen Niveau geblieben. Bedingt durch die Corona-Pandemie sind jedoch weniger Rehamaßnahmen bewilligt und somit die zur Verfügung stehenden Mittel nicht vollständig ausgeschöpft worden. Die Bundesagentur für Arbeit hat 2021 insgesamt 770.033 Personen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik mit u.a. Aktivierung, beruflicher Eingliederung, beruflicher Weiterbildung oder Maßnahmen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen verzeichnet. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr (2020) ein Rückgang um 3,9 Prozent.
Über die Deutsche Rentenversicherung sind 2020 bundesweit insgesamt 125.187 Maßnahmen abgeschlossen worden.
Der Wettbewerb im Bereich der beruflichen Bildung und Rehabilitation hat sich intensiviert. Die Bundesagentur für Arbeit vergibt Aufträge im Bereich der Bildung und Rehabilitation verstärkt im Rahmen regionaler Ausschreibungen.
Ziele im Geschäftsfeld Bildung
In der beruflichen Rehabilitation wird die Nachfrage nach Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen weiter steigen. Dem begegnen wir mit einem Ausbau unserer Angebote. Das Berufliche Trainingszentrum Rhein-Neckar plant bedarfsorientierte Erweiterungen der Angebote in Hannover, Frankfurt, Stuttgart und Mannheim. Das Berufsbildungswerk Sachsen plant neue berufliche Trainingszentren wie z.B. das bereits neu gegründete BTZ in Wildau. Die Rehaeinrichtung für psychisch Kranke in Karlsbad-Langensteinbach wird im Jahr 2024 einen zweiten Standort mit 25 Plätzen in Wiesloch eröffnen. Der Bau soll im Jahr 2023 beginnen. Außerdem erweitern wir das Angebot der kurzen Qualifizierungen und digitalen Weiterbildungen.
Unsere SRH Fachschulen GmbH ist in den Zukunftsbranchen Gesundheit, Soziales sowie
IT und Medien tätig und verfolgt weiterhin eine Wachstums- und Expansionsstrategie, mit der Vision, bis 2023 pro Jahr mindestens eine Schule zu gründen oder zu übernehmen. Weitere Akquisitionen werden vor allem in Großstädten wie Dresden, Leipzig, Hamburg und Berlin geprüft, da kleinere Fachschulen anderer Träger in absehbarer Zeit große Partner suchen, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Im Bereich der Jugendhilfe ist eine Erweiterung der voll- und teilstationären Angebote geplant. Dabei setzen wir auf die Verzahnung von psychosozialer Unterstützung und Arbeitstherapie.
Insgesamt setzen wir auf die Fortführung der Vernetzung und des Austausches mit anderen SRH Unternehmen. Damit wollen wir die Innovationskraft und letztendlich das nachhaltige renditeorientierte Wachstum zwecks Reinvestition sicherstellen. Dabei hilft die Neuaufstellung der Trägergesellschaft und die Neustrukturierung der Geschäftsfelder genauso wie der im Jahr 2021 angestoßene SRH weite Strategieprozess.